Hier eines der ältesten Bilder von Furtwangen (vor 1878)

Gewerbe- oder Mühlenkanal an der Schmiedebrücke

1725 gab es in Furtwangen drei Mühlen, wovon sich eine unmittelbar beim jetzigen Rathaus befand. 1803 wurde erstmals im Umkreis dieser Oberen Mühle ein Mühle-Graben erwähnt. Von der benachbarten Lohmühle (Gerberei) führte ein Kanal zur Oberen Mühle (heute Schreinerei Scherzinger). Dieser Kanal nahm nach Plänen aus den 1930er Jahren seinen Anfang an der Triberger Straße, kreuzte die Friedrichstraße noch kurz vor der Einmündung der Werderstraße, zog sich weiter hinter den Häusern an der Friedrichstraße (ungerade Hausnummern) entlang, unterquerte die Kirnerstraße, passiert die Friedrichschule von hinten und endete als offener Kanal am Haus Bismarckstraße 18. Von dort aus ging es schräg auf das alte Sparkassengebäude (heute Friedrichstr. 2-4) zu, teilweise verdohlt, unterquerte als Kanal die Grieshaberstraße und erreichte in einem leichten Bogen hinterm Rathaus die Schreinerei Scherzinger und damit die Breg.
1908 wurde der obere Holzkanal in der Schreinerei in ein Wasserwerk umgewandelt. Der gleichzeitige Bau der Friedrichstraße erforderte eine teilweise Verlegung und Verdohlung des Kanals.
Mit dem Bau der Kanalisation in Furtwangen verlor der Kanal in den 1950er Jahren endgültig seine Funktion als Entwässerungssystem. 1954 wurde der reparaturanfällige Kanal an seinem Endstück von der Firma Scherzinger aufgegeben. Der sog. Becker-Kanal (Teilstück von der Bismarckstr. 18 zum Scherzingerschen Teilstück) war somit von der Breg abgeschnitten und musste 1956 aufgehoben werden.

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